Immobilienwirtschaft im ungewollten Change-Prozess

Liebe Geschäftsfreunde, liebe Marktteilnehmer,

die Coronakrise hat uns nun schon über 8 Wochen im Griff. Während wir in den ersten Tagen noch mit technischen Schwierigkeiten und der ungewohnten Situation gekämpft haben, so hat sich doch sehr schnell gezeigt, wie wandlungsfähig und anpassungsfähig die meisten Menschen sind. Das Arbeiten von mobilen Arbeitsplätzen ist zur Normalität geworden. Persönliche Treffen werden ersetzt durch Videochats oder Telefonate. Zeit wird durch weniger Reisen eingespart und oftmals sinnbringend in Firma oder Familie investiert. Dennoch haben sich viele Investitionsentscheidungen verzögert bzw. sie wurden ganz eingefroren. Im HR -Bereich werden wichtige Stellen nur zögerlich besetzt und geplante Investitionen – sowohl im Geschäftsbetrieb als auch im Immobilienbereich – aufgeschoben. Einige wenige Marktteilnehmer machen sich die Lage zunutze und gehen besonders aggressiv an den Markt. Insgesamt ist es sehr spannend zu beobachten, wie derzeit die Lage von den unterschiedlichen Protagonisten beurteilt und was für die Zukunft in der Immobilienbranche erwartet wird. Sicher sind Sie alle sehr unterschiedlich stark von der Krise betroffen.

Tenor aus vielen Gesprächen ist:

  • Logistik und Lebensmitteleinzelhandel werden weiter boomen
  • Non Food- Einzelhandel bzw. Einzelhandel für nicht lebensnotwendige Artikel wird sich wieder erholen – jedoch wird es aufgrund zögerlicher Konsumlaune eine Weile dauern und die Allokation ist schwer vorherzusagen (werden Fahrräder mehr gekauft als Ledersofas?)
  • Gastronomie und Hotel wird sehr kritisch gesehen und abwartend bewertet
  • Industrie bleibt spannend, da Produktion nur bedingt im „Homeoffice“ erfolgen wird. Ggf. werden Lieferketten wieder zentralisiert und es könnte sich daraus ein neuer Boom entwickeln
  • Büro wird eher stagnierend oder gar stark abnehmend bewertet, da das derzeit erprobte Modell der mobilen Arbeitsplätze offensichtlich funktioniert und Flächenkosten der stärkste Aufwandstreiber nach Personalkosten sind
  • Wohnen wird regional sehr unterschiedlich bewertet – in den Big Five wird es weiterhin Druck geben und Wohnflächen werden nachgefragt – Investitionsentscheidungen von Privaten werden zögerlich wieder zunehmen

Insgesamt wird die gesamte Immobilienindustrie einem ungewollten Change-Prozess unterzogen und sich aufgrund der erlebten Situation Gedanken über eine sinnvolle unternehmerische Strategie machen müssen. Derartige Krisen werden auch für die Zukunft häufiger vorausgesagt – ob sie wie in dem vorliegenden Fall global verteilt sind oder ob sie sich in regionalen Umfeldern abspielen, die die Wirtschaftsprozesse dennoch beeinflussen können.

Jetzt sind Ideen gefragt und diese müssen teilweise sehr schnell umgesetzt werden. Bspw. wird über mietfreie Zeiten verhandelt, um gleichzeitig den laufenden Mietvertrag vorzeitig zu verlängern. Die Umsetzung der Hygienevorschriften müssen in der Steuerung der Dienstleistungen rund um die Immobilie berücksichtigt und implementiert werden. Dokumentation und Reporting werden um neue Aspekte erweitert. Pandemiepläne sind nicht mehr nur Theorie, sondern müssen zukünftig vorgehalten und auf Umsetzungsfähigkeit geprüft werden. Dies setzt bestimmte Managementprozesse voraus und nicht zuletzt auch die Lagerhaltung von Hygieneartikeln. Der Dialog mit der Politik muss noch stärker forciert werden als es bisher der Fall war.

Cotecda GmbH ist auf diese Anforderungen vorbereitet und unterstützt Sie gerne im Dialog in allen Fragestellungen, die sich durch die Situation ergeben. Sprechen Sie uns gerne an.

Bleiben oder werden Sie gesund und haben Sie weiterhin Geduld – aus jeder Krise ist die Wirtschaft bisher sehr erfolgreich wieder aufgestiegen. Ich glaube fest daran, dass wir es auch diesmal schaffen,

Ihr Carsten Wesner